Steinlaternen in den Darstellungen 'der fliessenden Welt' Ukiyo-e |
Im vormodernen Japan spiegelt sich das Leben in den ukiyo-e benannten Holzschnitten wieder, die dem Betrachter das bunte Treiben "der fliessenden Welt" vermitteln. Die Holzdruck-Technik kam bereits im 8. Jahrhundert mit dem Buddhismus aus China nach Japan, doch diente sie zunächst religiösen Zwecken. Erst mit dem Aufblühen der bürgerlichen Kultur seit dem Ende des 16. Jahrhunderts eroberten die profanen wie auch frivolen Themen den Bilddruck. Chikanobu Toyohara (1838-1912) gilt als einer der wichtigsten Künstler der Meiji-Periode. Obwohl seine Werke bei Sammlern sehr beliebt sind, gibt es keine Biographie des Künstlers und nur wenig ist über sein Leben bekannt. Chikanobu erstellte seine Bilder in der der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts und zeigen den Übergang von
traditionellen Ukiyo-e zum neuen Shin Hanga
Stil.
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(Beauties on Spring Afternoon/Schöne Frauen an einem Frühlingsnachmittag) Drei Schönheiten in farbenfrohen Frühlingskimonos geniessen den Nachmittag im Garten. Eine Mutter mit Kleinkind steht im Eingang des Hauses. Das Kind greift nach dem bunten Spielzeug, welches eine sitzende Frau auf der Kante der Veranda schüttelt. Die wunderschöne Landschaft zeigt blühende Kirschbäume, eine Shokintei Steinlaterne steht beim Teich, über den eine Holzbrücke zu einer kleinen Insel führt. Der Wasserfall im Hintergrund gibt dem Bild eine schöne Drei-Dimensionalität. |
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Toyohara Chikanobu zeigt auf dem untenstehenden Triptychon “Bijin Afternoon Chatting” Dieser Druck entstand in der Meiji Periode und zeigt nebst den Kimono-Damen eine Yukimi-Steinlaterne sowie eine grosse Pagode im Hintergrund des mittleren Bildes. |
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"Shoka no En", eine Mutter mit Kleinkind wartet im Teehaus. Eine Steinlaterne leuchtet drei weiteren Personen den Weg. Steinlaternen wurden nicht nur bei Tempeln aufgestellt, sondern fanden ebenfalls eine grosse Verbreitung in Teegärten. Entsprechend feinsinnig wurde der Garten um das Teehaus angelegt und an markanten Punkten des Weges steinerne Laternen aufgestellt, um den Besuchern den Weg zum Teehaus zu zeigen. Auf dem Druck wird eine Ikekomi-gata, (eingegrabene Laternen) dargestellt.
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Der folgende Druck aus der Serie "Fuke no Besso" (Ferienhaus einer
vermögenden Familie, ca. 1889) zeigt sowohl Räumlichkeiten mit einer
Kotomeisterin, ein Ikebana sowie eine Dame im
Garten mit einer Steinlaterne.![]() |
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Dieser schöne Triptychon von Chikanobu zeigt eine Gruppe von Frauen, die einen Abend im Garten eines schönen Palastes geniessen. Zwei Schönheiten ruhen sich vor einem grossen Stein aus. Eine Yukimi-Laterne steht unter einem blühenden Kirschbaum. Die Frau in der Mitte trägt einen Korb und blickt auf zwei Freundinnen, welche sich auf der Veranda des Gebäudes unterhalten. Trittsteine sowie eine schmale Brücke führen über einen sanft fliessenden Bach, der in einen kleinen See mündet. Zwei Damen auf der rechten Seite stehen neben einer Tachi-Gata. Im Hintergrund sind traditionelle japanische Gebäude zu sehen. |
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Damen im Kimono flanieren auf diesem Triptychon von Chikanobu an dem offenen Eingang eines Hofes vorbei. Die Frau auf der rechten Seite lächelt, sie blickt über die Schulter zu der Mutter mit ihrer Tochter. Hinter dem Tor öffnet sich eine Ansicht eines Garten. Eine grosse Tachi-Gata Steinlaterne hält neben einer Kiefer stehend Wache. Die Frauen tragen gemusterte Kimonos mit reichverzierten Obi. |
Chikanobu zeigt auf diesem Triptychon (Autumn Tea
Ceremony) Schönheiten in einem Teehaus, die eine neu eintreffende Mutter und
ihre Tochter im Garten begrüssen. Eine Frau in einem hellblauen Kimono
begrüsst ihre Gäste herzlich. Ein kleines Mädchen sitzt auf der Veranda
neben ihr und spielt mit einem Hund. Im Innern des Hauses nehmen zwei
Schönheiten an einer
Teezeremonie teil. Die Gastgeberin mischt mit dem Chasen,
(Bambuspinsel) den Tee während die Gäste ruhig zusehen. Auf dem linken Bild sieht man Wasser, welches neben einer Yukimi-Steinlaterne in einen kleinen See fliesst. Trittsteine führen durch den Garten, die Szene wird durch das bunte Herbstlaub des japanischen Ahornbaumes schön eingerahmt. |
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Hasui Kawase gilt als einer der
grossen Meister der Shin Hanga Bewegung. Berühmt sind seine
Grafiken mit nächtlichen Szenen und mit Darstellungen von Schneefall.
Wie kein anderer Künstler war er in der Lage mit seinen Entwürfen
Stimmungen zu erzeugen. |
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Der Ukiyo-E Künstler Kawase Hasui zeigt den Toshogu Schrein, das Grabmal von Ieyasu Tokugawa. Dieser Holzschnittdruck entstand ca. 1930 und gehört somit zu der Kunstrichtung Shin Hanga. |
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(Kawase Hasui Frühlingsregen im Gokukuji Tempel
mit
Shinzentouron-Tempellaterne) |
(Kawase Hasui Mondnacht in Miyajima) |
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Gokukuji (Gokoku-ji) ist ein buddhistischer Tempel in Tokios Stadtbezirk Bunkyō. Er wurde von der Mutter des Shogun Tokugawa Tsunayoshi gegründet. 1873 erklärte Kaiser Meiji den Gokoku-ji zum Kaiserlichen Mausoleum. Er selbst, wie auch mehrere seiner Nachkommen, sind hier begraben. Der Tempel gilt bis heute als Kaiserliches Mausoleum. Der Gokoku-ji ist auch bekannt als zentraler, führender Tempel für die Praxis der Teezeremonie in allen Tempeln Japans. |
Miyajima (jap. 宮島, wörtlich: „Schrein-Insel“ gehört zusammen mit Ama-no-hashidate und Matsushima zu den drei schönsten Landschaften Japans (Nihon Sankei). |
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Holzschnittdruck des Künstlers
Ichiyousai YOSHITAKI |
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Der Artist Tsukioka Yoshitoshi (月岡 芳年; 1839 in
Edo
geboren; † 9. Juni 1892) war einer der letzten grossen Meister und einer der
grossen innovativen und kreativen Geister des klassischen japanischen
Farbholzschnitts.
Yoshitoshis nahm später den Namen Taiso
Yoshitoshi 大蘇 芳年 an. Sein Wirken erstreckte sich von den letzten Jahren des
feudalen Japan bis zu den ersten Jahren des modernen Japan. Yoshitoshi
gelang es im Laufe seiner Karriere, nahezu im Alleingang den
traditionellen japanischen Farbholzschnitt auf ein neues Niveau zu heben,
bevor er mit ihm faktisch aufhörte zu existieren.
Das Bild zeigt den Samurai Suzuki Mondo, der neben einer
Yukimi stehend
seinen Kimono auswringt. Der Stempel des Verlegers lässt sich als 'Kinkyu' erkennen. |
Toyokuni III/Kunisada (1786 - 1864) (Alter
Mann offeriert einen Geldbeutel) |
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Diese aussergewöhnliche Kabuki Szene zeigt einen grauhaarigen Mann. Er sitzt in einem Innenhof und bietet einer älteren Frau auf der rechten Seite stehend eine Geldtasche an. Diese bedroht eine junge Schönheit. Der ältere Mann schaut flehend, als die Frau bereit ist, das Schwert aus der Scheide zu ziehen. Die Schönheit kauert unten und drehte ihren Kopf weg und gestikuliert hilflos mit der Hand. Die zwei Samurai schauen hochmütig von links und machen keine Anstalten, in die Auseinandersetzung einzugreifen. Ein Kirschbaum mit weissen Blüten über einen Zaun umschliesst den kleinen Garten mit der Yukimi Steinlaterne. Eine faszinierendes Thema mit wunderschönen detaillierten Darstellungen und feinen Schattierungen. |
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Kitagawa Utamaro I
Tsutaya Jûzaburô (Kôshodô) |
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Der Besuch im Shingoken's Cottage zeigt im Hintergrund eine Yukimi mit überlangen Beinen. Der Druck wurde ca. 1788–89 (Tenmei 8–Kansei 1) von Kitagawa Utamaro I Tsutaya Jûzaburô (Kôshodô) erstellt. Dieser zweiteilige Druck (Diptych) wurde im vertikalen oban Format erstellt (ca. 38.8 x 51.8 cm). Auf der linken Seite wird die Teezeremonie vorbereitet, rechts treffen die Gäste ein und werden formell begrüsst. | |
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Kunisada UTAGAWA - 1786-1865
(TOYOKUNI III) Kunisada UTAGAWA änderte seinen Namen zu Toyokuni III im Jahre 1844. Zu Lebzeiten wurde Kunisada von seinen Zeitgenossen als einer der besten Künstler angesehen. Er war populärer als Hiroshige, Hokusai oder Kuniyoshi. Dieser ca. 1850 erstellte Holzschnittdruck zeigt eine Dame die ein Geschenk überreicht. Im Hintergrund ist eine Kasuga Steinlaterne zu erkennen. |
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Chikanobu Toyohara (1838-1912) gilt als einer der wichtigsten Künstler der Meiji-Periode. Obwohl seine Werke bei Sammlern sehr beliebt sind, ist nur wenig Information über sein Leben bekannt. Der auch unter dem Künstleramen Yôshû Chikanobu bekannte Maler wurde 1838 in der Provinz Niigata als Hashimoto Tadayoshi geboren.
Dieser Druck der Dame mit Flöte und Yukimi-Steinlaterne wird Yôshû Chikanobu zugeschrieben. Da jedoch auf dem Druck keine Signaturen und Stempel erkennbar sind, ist eine eindeutige Identifikation schwierig. |
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Fusatane UTAGAWA (房種) tätig 1830-1880 Fusatane Utagawa war ein Schüler von Sadafusa Utagawa. Seine Landschaftsdarstellungen waren von Hiroshige I beeinflusst. Der Schwerpunkt bei Fusatanes Arbeiten liegt bei der Darstellung von Landschaften, bijin (schönen Frauen) und Genreszenen. Darstellungen der Seidenherstellung sind von wenigen Künstlern erstellt worden. Die kräftigen Farben dieser Drucke erfreuen das Auge. Der Druck zeigt die verschiedenen Prozesse bei der Seidenproduktion. Im Hintergrund ist eine Kodai Yukimi-Steinlaterne erkennbar.
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![]() KAWASE HASUI, Schnee beim Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyajima. |
Itsukushima Jinja ist einer der bekanntesten Shinto-Schreine auf der Insel Miyajima. Der Schrein stammt aus dem 6. Jahrhundert und besteht in seiner jetzigen Form seit 1168. Das grosse, rote Tor (Torii) des Itsukushima Schreins ist eine der beliebtesten touristischen Attraktionen Japans. Der Blick auf das Tor vor der Insel Monte Misen wird als eine der drei schönsten Landschaften Japans bezeichnet. Die für diese Gegend typischen
Shinzentouro Tempellaternen sind hier sehr schön vom
Shin-Hanga
Künstler
Kawase Hasui dargestellt. |
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Daniela Jost
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